Newsletter - Ausgabe 7


Vorwort
„Starke Erdbeben mit katastrophalen Auswirkungen sind in Baden-Württemberg selten, aber nicht ganz ausgeschlossen“, erklärt uns der Leiter des Landeserdbebendienstes Stefan Stange, der uns ein spannendes und informatives Interview gegeben hat. Baden-Württemberg ist laut Landeserdbebendienst das Bundesland mit der höchsten Erdbebenaktivität in ganz Deutschland. Erdbeben treten hier immer wieder auf, auch wenn diese eine geringere Stärke aufweisen als in beispielsweise anderen Teilen Europas oder der Welt.
In diesem Newsletter möchten wir Sie rund um das Thema Erdbeben informieren, wie man sich zum Beispiel am besten auf ein Erdbeben vorbereiten kann und was zu tun ist, wenn es plötzlich wackelt.
Neben einem Überblick über vergangene Erdbebenereignisse stellen wir Ihnen die im Jahr 2024 durchgeführte Übung des Landes Baden.-Württemberg vor, bei der die Folgen eines Erdbebens mit der Magnitude 6,9 simuliert wurde.
Zum Abschluss geben wir einen Rückblick zu unserer ersten temporären Anlaufstelle in Mögglingen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!
Herzliche Grüße
Sabrina Günther und Petra Weber
Infos & Tipps
Die Erdkruste, also die oberste Schicht der Erde, besteht aus verschiedenen Platten, die durch wärmebedingte Bewegungen im Erdinneren in ständiger Bewegung sind und verschoben werden. Diese Platten werden auch tektonische Platten genannt. Durch die Bewegung reiben diese aneinander und können sich verhaken. Dabei werden Spannungen aufgebaut, die sich plötzlich und ruckartig entladen können und in Form von verschiedenen Erdbebenwellen als Erdbeben wahrgenommen werden können. Der Aufbau der Spannung kann jedoch Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern, während die Entladung meist nur wenige Sekunden bis Minuten dauern kann. Häufig erfolgen mehrere Beben hintereinander, um die Spannung abbauen zu können.
Um die Stärke eines Bebens zu beschreiben, sind zwei wichtige Skalen zu berücksichtigen. Die Richter-Skala beschreibt die freigesetzte Energie bzw. die Stärke eines Bebens, und mit der Intensität werden die Schadensauswirkungen bzw. die Wahrnehmung durch den Menschen beschrieben.
Richter-Magnituden | Stärke | Spürbarkeit und Auswirkungen |
<2,0 | Mikro | Nicht spürbar |
2,0 - <3,0 | Gering | Normalerweise nicht spürbar, aber messbar |
3,0 - <4,0 | Gering | Oft spürbar, verursacht aber nur selten Schäden |
4,0 - <5,0 | Leicht | Zimmergegenstände bewegen sich, Erschütterungsgeräusche sind zu hören, Schäden sind unwahrscheinlich |
5,0 - <6,0 | Moderat | Anfällige Gebäude tragen Schäden davon, robuste Gebäude nur leichte oder keine Schäden |
6,0 - <7,0 | Stark | Kann zu Zerstörungen in besiedelten Gebieten führen |
7,0 - <8,0 | Groß | Kann schwere Schäden über weite Gebiete verursachen |
8,0 - <9,0 | Sehr groß | Kann starke Zerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern verursachen |
9,0 - <10,0 | Sehr groß | Verheerende Zerstörung in Bereichen von tausend Kilometern |
≥ 10,0 | Massiv | Wurde noch nie gemessen |
Intensitäten von Erdbeben
Die Intensität wird in römischen Ziffern von I bis XII angegeben und richtet sich ansteigend nach dem Maß der Zerstörung und wie die Menschen das Beben wahrgenommen haben. Eine höhere Intensität kann auch auftreten, wenn das eigentliche Beben weiter entfernt stattgefunden hat. Grundsätzlich ist die Intensität eines Erdbebens von vielen Faktoren abhängig:
– Magnitude
– Frequenz
– Tiefe des Erdbebenherdes
– Entfernung zum Epizentrum
– Geologie und Oberflächengestalt der betroffenen Region
– Untergrundbeschaffenheit
– Dauer des Erdbebens
Entnommen aus dem Merkblatt Erdbeben des Geoforschungszentrum Potsdam
Auch in Deutschland kann es zu schadensbringenden Erbeben kommen. Eine Karte der Erdbebenzonen zeigt, in welchen Gebieten Erdbeben zu erwarten sind.
Entnommen aus dem Merkblatt des Innenministeriums zu Erdbeben in Baden-Württemberg
Vergangene Ereignisse
Erdbeben ereignen sich fast täglich auf der gesamten Welt, jedoch variieren Stärke und Auswirkungen deutlich. Viele Erdbeben sind kaum oder gar nicht spürbar. Doch immer wieder muss auch von starken Beben mit schlimmen Folgen berichtet werden. Im Folgenden listen wir einige Erdbeben-Ereignisse rund um den Globus, in Deutschland, Baden-Württemberg und im Ostalbkreis auf:
Ort | Jahr | Stärke des Bebens | Erläuterung | |
Rund um die Welt | Chile | 1960 | 9,5 | Das schwerste je aufgezeichnete Erdbeben bringt schwerwiegende Folgen und zahlreiche Todesfälle. |
Alaska, USA | 1964 | 9,2 | Das zweitstärkste jemals gemessene Erdbeben in dessen Folge ein schwerer Tsunami entstand und hunderte Menschenleben forderte. | |
Haiti | 2010 | 7,0 | 316.000 Tote, 310.000 Verletzte. | |
Japan | 2011 | 9,0 | Das Erdbeben löste einen folgenschweren Tsunami aus. Hunderttausende Menschen mussten aufgrund der folgenden Nuklearkatastrophe von Fukushima in Sicherheit gebracht werden. | |
Türkei / Syrien | Türkei / Syrien | 7,8 | Insgesamt wurden rund 62.013 Tote geborgen und es wurden 125.000 Personen verletzt. | |
Pazifik, vor der Halbinsel Kamtschatka im Osten Russlands | 2025 | 8,8 | Weltweit stärkstes Beben seit der Katastrophe von Fukushima. Zahlreiche Staaten, darunter Japan, China, USA und die Philippinen gaben Tsunami-Warnungen aus. | |
In Deutschland (größer Magnitude 3, außer BW) | Roermond, NRW | 1992 | 5,9 | 30 Menschen wurden durch herabfallende Dachziegel verletzt. Schäden am Kölner Dom, an vielen Häuserfassaden auch weiter entfernt vom Erdbebenherd (z. B. Bonn und Niederrhein). In den Niederlanden entstanden tiefe Risse in Deichen. |
Teutschenthal | 1996 | 4,8 | Erdbeben ausgelöst durch den Bergbau. | |
In Baden-Württemberg (größer 3,8) | Schwäbische Alb, östlich von Albstadt | 1978 | 5,7 | Schäden an bereits leicht beschädigten Gebäuden. Erschütterungen waren im Umkreis von 400 km zu spüren, Insgesamt wurden über 11.000 Gebäude beschädigt. |
Waldkirch, Emmendingen | 2004 | 5,4 | Das Erdbeben wurde auch in Teilen der Schweiz und Frankreich deutlich wahrgenommen. Es wurden einige Schäden an Gebäuden gemeldet. | |
Lörrach | 2009 | 4,5 | Keine Personen oder Sachschäden bekannt. | |
Hechingen | 2022 | 4,1 | Das Erdbeben wurde von über 5.000 Personen gemeldet und im Umkreis von 50 km wahrgenommen. | |
Zollernalb | 2020 | 3,9 | ||
Im Ostalbkreis | Lorch | 1997 | 3,7 | Verbreitet gespürt, geringe Schäden |
Erdbeben mit Auswirkungen in Waldstetten | 1911 | unbekannt |
Was macht das Land Baden-Württemberg?
Wie sieht es eigentlich mit Erdbeben in Baden-Württemberg aus? Das wollten wir von einem Experten des Landeserdbebendienstes wissen.
Herr Stange, Leiter des Landeserdbebendienstes, einem Referat des Regierungspräsidiums Freiburg in der Abteilung Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, hat uns einige Fragen rund um das Thema Erdbeben und den Landeserdbebendienst beantwortet.
Guten Tag Herr Stange. Herzlichen Dank, dass Sie sich heute für dieses Interview Zeit nehmen und unsere Fragen beantworten. Könnten Sie sich und Ihr Berufsfeld kurz vorstellen?
Herr Stange: Mein Name ist Stefan Stange. Ich bin 63 Jahre alt und habe in Frankfurt/Main Geophysik studiert. Nach meiner Promotion in Seismologie in Stuttgart kam ich 1993 zum Landeserdbebendienst, der gerade am damaligen Geologischen Landesamt in Freiburg eingerichtet worden war. 2005 wurden wir ein Referat des Regierungspräsidiums Freiburg. Seit 2018 leite ich den Landeserdbebendienst Baden-Württemberg.
In der aktuellen Ausgabe unseres Newsletters beschäftigen wir uns mit dem Thema Erdbeben. Warum ist dieses Thema heute wichtiger denn je, auch in Baden-Württemberg bzw. dem Ostalbkreis? Welche Wahrscheinlichkeit gibt es für solch ein Ereignis?
Herr Stange: Im internationalen Vergleich ist die Erdbebengefährdung in Baden-Württemberg als moderat anzusehen, d.h. nicht vergleichbar mit den stark erdbebengefährdeten Gebieten entlang tektonischer Plattengrenzen.
Schwache, in der Regel nicht spürbare Erdbeben, werden in und um Baden-Württemberg fast täglich gemessen. Etwa einmal im Monat kommt es bei uns zu lokal leicht spürbaren Erdbeben. Rund einmal pro Jahrzehnt kann ein mittelstarkes Erdbeben regional zu Gebäudeschäden und Betriebsstörungen führen. Starke Erdbeben mit katastrophalen Auswirkungen sind in Baden-Württemberg selten, aber nicht ganz ausgeschlossen.
Können Sie eine Einschätzung darüber abgeben, welche Stärke ein Erdbeben in Baden-Württemberg bzw. dem Ostalbkreis erreichen könnte?
Herr Stange: Innerhalb Baden-Württembergs variiert die Erdbebengefährdung je nach Region. Entsprechend ist ein Großteil des Landes in Erdbebenzonen (0 bis 3) eingeteilt, an denen sich auch die Vorschriften zum erdbebensicheren Bauen orientieren. Am stärksten betroffen sind der südliche Oberrhein/Südschwarzwald und die Zollernalbregion in den Erdbebenzonen 2 und 3, gefolgt vom Bodenseegebiet (Erdbebenzone 2). Der Ostalbkreis ist demgegenüber weniger gefährdet und liegt mit seinem südöstlichen Teil in den Erdbebenzonen 0 und 1. Die Karte der Erdbebenzonen kann beim Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen heruntergeladen werden.
Der Landeserdbebendienst bietet den Bürgerinnen und Bürgern einige Informationsquellen bezüglich Erdbeben. Können Sie uns einen Einblick hinter die Kulissen geben? Welche Rolle spielt die Bevölkerungen auch hier bei der Erfassung der Daten?
Herr Stange: Der Landeserdbebendienst betreibt in Baden-Württemberg rund fünfzig eigene Erdbebenmessstationen. Hinzu kommen zahlreiche Stationen benachbarter Dienste im In- und Ausland. Die Daten („Bodenerschütterungsdaten“) all dieser Erdbebenmessstationen laufen in nahezu Echtzeit in der Zentrale in Freiburg zusammen. Dort werden sie rund um die Uhr von einem automatischen System auf Erdbebensignale durchsucht. Wird ein relevantes Ereignis erkannt, erfolgt innerhalb weniger Minuten eine automatische Meldung ans Lagezentrum der Landesregierung beim Innenministerium, von wo aus die Information weitergeleitet wird, auch an die Katastrophenschutzeinrichtungen bei den Landratsämtern.
Außerdem wird die Erdbebeninformation auf der aktuellen Seite der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Zwar können wir aus den Messdaten sehr gut den Zeitpunkt, den Ort (meist in mehreren Kilometern Tiefe!) und die Stärke des Erdbebens berechnen, von den Auswirkungen an der Erdoberfläche kennen wir aber nur allgemeine Erfahrungswerte. Hier kommt die (betroffene) Bevölkerung ins Spiel: Erdbebenwahrnehmungen und Schäden können auf unserer Meldeseite entweder mit wenigen Klicks oder ausführlich eingetragen werden. Diese Meldungen sind für den Erdbebendienst von außerordentlicher Wichtigkeit, denn nur so entsteht ein vollständiges Bild der Auswirkungen eines Erdbebens. Die Meldeseite ist inzwischen schon recht gut bekannt. Bei den stärkeren Erdbeben der letzten Jahre am Oberrhein und auf der Zollernalb wurden z.T. mehrere tausend Meldungen abgegeben.
Beim Regierungspräsidium Freiburg sind Sie die Referatsleitung des Landeserdbebendienstes, was ist aus Ihrer Sicht besonders zu beachten, wenn es um Erdbeben geht?
Herr Stange: Erdbeben lassen sich (noch) nicht vorhersagen. Wann und wo genau das nächste Erdbeben passiert, wissen wir nicht. Die Erdbebengefährdung ist bei uns allerdings moderat, verglichen beispielsweise mit Italien. Das heißt, dass starke Erdbeben bei uns nur selten auftreten. Aber gänzlich ausgeschlossen sind sie nicht. Deshalb muss vor allem Vorsorge getroffen werden. Dazu gehören beispielsweise entsprechende Bauvorschriften. Diese sollen vor allem sicherstellen, dass kein Gebäude komplett einstürzt. Daraus ergeben sich auch die Verhaltensregeln bei einem Erdbeben: Wenn Sie sich in einem Haus befinden, laufen Sie nicht hinaus, sondern suchen Sie Schutz unter einem stabilen Tisch, damit Ihnen nichts auf den Kopf fällt. In der Nähe von Gebäuden oder im Eingangsbereich besteht die größte Gefahr durch abstürzende Fassadenteile, Dachziegel oder Schornsteine.
Möchten Sie den Bürgerinnen und Bürgern abschließend noch etwas mit auf den Weg geben?
Herr Stange: Wenn Sie ein Erdbeben erleben, bewahren Sie bitte Ruhe. Halten Sie vor allem die Notrufnummern für tatsächliche Notfälle frei. Informationen zu Erdbeben erhalten Sie besser beim Erdbebendienst als bei der Polizei. Melden Sie uns Ihre Wahrnehmungen.
Vielen Dank für das Interview!
Katastrophenschutzübung
Das Land Baden–Württemberg konnte nach einer Bewerbungsphase die Katastrophenschutzübung „Magnitude“ nach Baden-Württemberg holen und vom 24. bis 26. Oktober 2024 diese Übung durchführen.
Es handelte sich dabei um eine Übung, welche über einen Zeitraum von drei Tagen durchgeführt wurde. Dabei wurde ein Erdbeben der Stärke 6,9 realitätsnah simuliert. Laut Szenario forderte das fiktive Erdbeben 109 Todesopfer und rund 850 Verletzte. Die Aufgaben der Einsatzkräfte lagen hierbei in der Suche und Rettung von verschütteten Personen, der Bewältigung von Chemieunfällen und der Aufrechterhaltung einer Trinkwasserversorgung.
An der Übung nahmen rund 950 Einsatzkräfte teil, welche aus 30 verschiedenen Organisationen stammten. Diese kamen aus Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und Spezialeinheiten für chemische Gefahrenlagen. Hierbei waren unter anderem Einsatzkräfte aus Österreich, Frankreich, Griechenland sowie der Schweiz beteiligt.
Die Katastrophenschutzübung „Magnitude“ war ein großer Erfolg und ein wichtiger Meilenstein in der Weiterentwicklung präventiver Maßnahmen sowie der Stärkung der internationalen Zusammenarbeit.
Mehr Informationen über die Katastrophenschutzübung „Magnitude“ können Sie über die Internetseite erhalten.
Tipps & Informationsmaterial
Dass es wichtig es ist, sich auf ein Erdbeben vorzubereiten, haben die Zahlen deutlich dargestellt. Wie Sie sich am besten auf ein Erdbeben vorbereiten können, zeigen wir Ihnen anhand der Übersicht über das Verhalten vor, während und nach einem Erdbeben:
Richtiges Verhalten VOR einem Erdbeben (siehe auch bbk.bund.de):
- Prüfen Sie, ob Sie in einem erdbebengefährdeten Gebiet wohnen
- Informieren Sie sich, ob Ihr Gebäude den Anforderungen an die Erdbebensicherheit aufweist
- Kompakte Baukörper, Stahlbetonwände und ausgesteifte Wände bieten einen höheren Schutz
- Möbelstücke, die umfallen können, wie Schränke und Regale, sollten mit Dübeln an Wänden gesichert werden. Bitte dabei beachten, dass ein einfaches Rütteln an den Regalen nicht ausreicht, um zu überprüfen, ab das Möbelstück umfallen kann.
- Möglichst keine Möbelstücke in Fluren aufstellen (nur stark gesichert), da ein Umfallen den Fluchtweg versperren kann.
- Informieren Sie sich über Fluchtwege und Notausgänge an Ihrem Aufenthaltsort (Arbeitsplatz, Schule, Urlaubsort usw.), damit sie im Notfall schnell und sicher flüchten können
- Halten Sie ein Notfallgepäck bereit, falls es zu einer Evakuierung kommt. Nähere Informationen zum Thema Notfallgepäck erhalten Sie hier: Notfallvorsorge – Resilienzzentrum Ostalbkreis
Wie Sie Ihr Gebäude besser vor einem Erdbeben schützen können, zeigt Ihnen ein Video des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe:
- Versuchen Sie ruhig zu bleiben.
- Bleiben Sie möglichst im Gebäude. Herabfallende Gegenstände können Sie verletzen. Verlasen Sie das Gebäude nur, wenn die Umgebung sicher ist.
- Suchen Sie Schutz, wenn das Erdbeben beginnt. Sie schützen sich am besten unter einem Tisch. Warten Sie nach dem Beben, bis sich die Situation beruhigt hat.
- Meiden Sie Fahrstühle und nutzen Sie die Teppen.
- Halten Sie Abstand von Fenstern und Glastüren.
- Wenn Sie im Freien sind, meiden Sie die Nähe von Bauwerken.
- Wenn Sie in einem Auto sind, verlassen sie das Auto nicht.
Richtiges Verhalten NACH einem Erdbeben
- Denken Sie an die Gefahr von Nachbeben!
- Sollte das Gebäude, in dem Sie sich befinden, schwerere Bauschäden haben, verlassen Sie das Gebäude umgehend. Durch Nachbeben kann es zu weiteren Schäden kommen. Das Gebäude sollte erst dann wieder betreten werden, wenn ein Sachverständiger dem zustimmt.
- Stellen Sie Gas-, Wasser- und Stromleitungen ab und stellen Sie sicher, dass diese keine Schäden aufweisen.
- Wählen Sie den Notruf (112) bei Verletzungen, Bränden oder Wasserschäden und halten Sie die Leitungen für wichtige Anrufe frei. Informationen zum Erdbeben erhalten Sie über Radio und Fernsehen oder über ein Warn-App.
Allgemeine Informationen: |
Erdbebendienste national: |
Erdbebendienste international: |
weitere Erdbebenlinks: |
Quelle: Landeserdbebendienst BaWü
Wenn Sie sich für das Thema Erdbeben interessieren und gerne mehr erfahren würden, können Sie verschiedene Museen oder Einrichtungen besuchen.
Hier ein paar Vorschläge und Tipps für Sie:
Museum Mensch und Natur in München
Im Museum Mensch und Natur in München haben Sie die Möglichkeit in einem Erdbebensimulator hautnah zu erleben, wie sich ein Erdbeben anfühlt. Dabei erhalten Sie während dem 20-minütigen Programm spezielle Informationen, zu den Erdbeben, die hierbei simuliert werden.
Gebucht werden kann diese Simulation über die Website des Museums.
Wiechert´sche Erdbebenwarte in Göttingen
Als erste und älteste Erdbebenwarte der Welt, bietet diese spannende Einblicke in die Geschichte der Warte und über die Seismik. Die Seismik ist ein Gebiet der angewandten Geophysik und beschäftigt sich vorrangig mit der Erforschung und Abbildung der oberen Erdkruste. Sie können vor Ort Führungen buchen, um beispielsweise das alte Erdbebenhaus zu besuchen oder um das 17-Tonnen-Pendel zu besichtigen, welches der schwerste und dabei voll funktionsfähige Seismograph ist.
Weitere Informationen über die Wiechert´sche Erdbebenwarte und Informationen zu Führungen und Events erhalten sie über die Website.
Zürcher Museen
Ein Erdbeben in einer realistischen Umgebung können Sie im Museum focusTerra, des Earth & Science Discovery Center der ETH Zürich, erleben. In dem Erdbebensimulator kann ein Erdbeben bis Stärke 8 simuliert werden. Dabei sitzen Sie mit bis zu 10 Personen in einem voll ausgestatteten Raum mit Tischen und anderen beweglichen Gegenständen.
Weitere Informationen erhalten Sie über die Website der Zürcher Museen.
Immer up to date
Wie kann ich mich vor extremen Wetterlagen oder Stromausfällen schützen? Welche Vorsorgemaßnahmen sollte ich ergreifen? Wo erhalte ich Informationen?
Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhielten Bürgerinnen und Bürger in und um Mögglingen bei der ersten temporären Anlaufstelle des Resilienzzentrums Ostalbkreises, die am 01. und 02. August im alten Schulhaus der Gemeinde Mögglingen geöffnet war.
Ausgangspunkt dieses Angebotes war die Zusammenarbeit des Resilienzzentrums mit der Gemeinde Mögglingen bei deren Bürgerinformationsveranstaltung „Starkregenrisikomanagement in Mögglingen“. Hier unterstützte die Leiterin des Resilienzzentrums, Frau Petra Weber, mit einem Fachvortrag zur Vorsorge bei Hochwasser- und Starkregenereignissen. Die Anlaufstelle war dann in der Folgewoche die perfekte Ergänzung zur Informationsveranstaltung in Bezug auf Themen der allgemeinen Notfallvorsorge.
Die Gemeinde Mögglingen stellte hierfür eine geeignete und ansprechende Räumlichkeit inkl. Infrastruktur zur Verfügung, die vom Resilienzzentrum mit entsprechendem Equipment und Informationsmaterial ausgestattet wurde.
Das Resilienzzentrum, bot damit in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Mögglingen der Bevölkerung die Möglichkeit sich zu Themen wie die allgemeine Notfallvorsorge, Verhalten bei Überflutungsereignissen und Stromausfällen sowie Tipps zum Selbstschutz in Krisensituationen zu informieren. Interessierte konnten sich an verschiedenen Stationen von Mitarbeitenden Resilienzzentrums alles erläutern lassen und eigene Fragen stellen. Anschauliche Materialien, darunter ein beispielhafter Notvorrat, ein gepacktes Notgepäck, eine Dokumentenmappe und einiges mehr, zeigten außerdem, wie gut Vorbereitung auch im Kleinen gelingen kann. Besonders gefragt war der Blick auf die Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten – viele wollten wissen, wie gefährdet ihre Wohnlage im Ernstfall ist. Vor Ort wurde erklärt, wie diese Karten abgerufen und richtig gelesen werden können.
Ein besonderes Augenmerk galt auch den Kleinsten: In einer Kinderecke mit Ausmalbildern und Spielen konnten sich auch die Jüngsten spielerisch an das Thema Katastrophenschutz und -vorsorge sowie Hitzeschutz annähern.
Ein Glücksrad mit tollen Preisen sorgte zudem für gute Stimmung.
Außerdem freute sich das Resilienzzentrum über die Unterstützung einer frischgebackenen Resilienzberaterin. Sie hatte zuvor an einer viertägigen Schulung des Resilienzzentrums teilgenommen und konnte das Team nun als Multiplikatorin engagiert unterstützen.
Die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger waren durchweg positiv. Viele lobten die praxisnahen Informationen, das offene Gesprächsangebot und die Möglichkeit, sich ganz unkompliziert vor Ort zu informieren. Ein Praxisbeispiel, das aus Sicht des Resilienzzentrums auch in anderen Kommunen vorstellbar wäre.

Die diesjährige öffentliche kommunale Gesundheitskonferenz findet am 08.10.2025 statt und geht den folgenden Fragen nach:
- Welche klimatischen Veränderungen werden für die Zukunft erwartet?
- Welche gesundheitlichen Auswirkungen sind heute schon erkennbar – und welche könnten in Zukunft auftreten?
- Wie können wir präventiv handeln, um unsere Gesundheit bestmöglich zu schützen?
Wenn Sie sich für diese Themen interessiere und Ihre Fragen an Expertinnen und Experten stellen möchten, sind Sie herzlich eingeladen.
08.10.2025 um 19:00 Uhr
Landratsamt Ostalbkreis
Großer Sitzungssaal
Stuttgarter Str. 41, 73430 Aalen
Eine Anmeldung ist bis spätestens 30. September erforderlich und kann direkt online über diesen Link oder per E-Mail über gesundheitsplanung@ostalbkreis.de erfolgen.